Freitag, 9. Januar 2009

Die Lieblingshaube

Am vorletzten Tag unseres Winterurlaubs ging Herrchen zum Schifahren, während Frauchen mit uns durch die Stadt marschierte. Wir nützten die Gelegenheit, uns am Mineralwasser zu laben, denn der Ort hat warme, heilkräftige Quellen. Das Wasser wird auch für einige Brunnen genutzt, was den Vorteil hat, dass die Brunnen den ganzen Winter (auch bei eisiger Kälte) laufen können, ohne zu vereisen. Wir machten Fotos am örtlichen Wasserfall und spielten auf einem Holzmotorrad herum. Dann wollten wir ins Spielkasino, aber Frauchen erlaubte es nicht. Später waren wir in einer Kirche. Wir besichtigten die alpenländische Krippe und fanden auch ein größeres Jesuskind in einer Krippe vor dem Altar. Erik-Sohn und ich...wir waren ziemlich ausgelassen und tobten herum. Vielleicht ist das Mineralwasser zu belebend für Plüschtiere. Frauchen konnte uns in letzter Sekunde abhalten, die Altarglocken zu benutzen. Während unseres Tobens muss es passiert sein. Ich habe meine Lieblingshaube verloren. Oder besser gesagt: Frauchen hat meine Lieblingshaube verloren. Gemeinheit. Sie hat versucht, meine Haube wieder zu beschaffen, aber vergebens. Jetzt sitzt sie zu Hause und strickt Hauben für mich. Sie hat drei Probeexemplare fabriziert, aber die neue Haube aus der Wolle meiner alten Haube ist trotzdem nicht ganz genau gleich. Die Quaste ist kleiner und dichter. Aber ich will nicht meckern. Sie hat wirklich versucht, alles zu tun, damit ich nicht zu unglücklich über den Verlust bin.

Winterwanderungen

Am Neujahrstag hatten meine Besitzer leider keine Lust mit uns was zu unternehmen. Also spielten wir mit der Plüschbärenbande (9 Stück immerhin), die in unserem Urlaubsquartier wohnt, und mit einem grimmigen Gesellen mit einer Kette und einer Rute. Ein so genannter Krampus. Erst am Tag darauf unternahmen wir eine Wanderung durch den Wald, bei der wir auch gefährliche Bäche überqueren mussten. Es war wunderschön und tief verschneit. Erik-Sohn war begeistert, auch weil es wieder schöne Eiszapfen gab.Wir durften die meiste Zeit in Frauchens Jackentaschen mitreisen, aber manchmal mussten wir auch alleine laufen. Die Stege über die Bäche waren ziemlich unheimlich für eine nicht waschbare Maus, dass kann ich euch sagen. Die Waldwanderung hat meinen Besitzern so gefallen, dass gleich für den nächsten Tag schon wieder eine Wanderung geplant war. Die war fast noch toller! Erik-Sohn fand eine Scheune mit duftigem Bergheu. Er war kaum von dort weg zu locken und kaute mit vollen Backen. Der Reif war ganz dick an den Zweigen der Büsche und Bäume. Wir haben Schifahrern zugeschaut, da wir mehrmals Pisten überquert haben. Eine Schipiste war auch von unserem Rastplatz gut zu beobachten. Am Ende der Wanderung kamen wir in ein Seitental, in dem es eine ganze Anzahl Pferdeschlitten für Gäste gab. Man musste ihnen dauernd ausweichen, und die Pferde sorgten für ziemlich strengen Geruch. (Ich versteckte meine Nase unter meinem Schal.) Sie waren aber sehr hübsch und hatten lustige Glöckchen am Geschirr. Zu Hause gab es zum besseren warm werden Tee und Apfelstrudel. Juhuu!

Donnerstag, 1. Januar 2009

Silvester

Heute war ich mit Erik-Sohn wieder in dem Tal im Nationalpark Hohe Tauern. Während ich in der Skihütte geblieben bin, ist Erik-Sohn mit Herrchen ein Stück den Berg hinaufgestiegen und hat Gams gespielt. Steile Hänge erklettern, springen und vertrocknetes Berggras knabbern. Das Gams spielen hat ihm großen Spaß gemacht – bis am Himmel zwei imposante Adler aufgetaucht sind. Ich hab sie selbst durch das Fenster gesehen. Sehr unheimlich und beeindruckend. Erik-Sohn hat sich rasch im Gras versteckt. Angeblich, weil gute Tarnung für Gämsen sehr wichtig ist. Dann ist er mit Herrchen wieder in die Skihütte, wo Fauchen und ich ein gemütliches Feuer am Brennen gehalten haben. Es gab gebratenen Speck, mit Käse überbacken.(Das Rezept ist sicher von einer Maus inspiriert.) Danach spielten wir ein Geschicklichkeitsspiel und ein Glühwein wurde gekocht. Die Dämpfe haben den kleinen Elch kurzfristig außer Gefecht gesetzt. (Er behauptet, das Gämsenleben wäre so anstrengend gewesen, dass er ein Schläfchen benötigt hätte.) Herrchen hat ein Lagerfeuer für uns gemacht, an dem wir den Jahreswechsel erwarteten. Es war wunderbar romantisch.