Sonntag, 10. Januar 2010

Unheimliche Gesellen

In den Bergen kann man großartige Winterspaziergänge machen. Durch tiefen, unberührten Schnee stapfen. Rundherum Wald, Bäche, Berge. Mein Kumpel Erik-Sohn hatte so viel Spaß, dass er am Schluss selbst fast wie ein Schneemann aussah. Gut, dass wir Hauben und Schals hatten und bald wieder ins Warme konnten. Am dritten Jänner wurden wir von lautem Knallen aus dem Schlaf gerissen. Vor dem Fenster tummelten sich unheimliche und beeindruckende Gestalten. Hexen und geisterhafte Wesen mit riesigen bunten Kopfputzen, an welchen Spiegel glänzten. Teufel und Dämonen mit gewaltigen Hörnern, die Erik-Sohn richtig beeindruckt haben. Leute mit Gewändern aus bunten Fetzen oder Tannenzapfen. Und einige trugen Tiere auf dem Kopf. Eine Gämse, einen Rehbock, einen Hirsch. Mit diesen Kopfputz haben sie sich im Kreis gedreht und sich sogar vor uns verneigt. So was haben der Elch und ich noch nie erlebt. Wir standen staunend am Fenster und beobachteten alles. Frauchen erklärte uns, dass diese Wesen so genannte Perchten sind, deren Aufgabe es ist, Finsternis und Böses zu vertreiben. Offenbar haben sie nicht besonders viel zu tun, denn sie müssen nur alle paar Jahre ein einziges Mal in Erscheinung treten. Nachdem diese unheimlichen Wesen weitergezogen waren, frühstückten wir und rüsteten uns für eine kleine Wanderung. Erik-Sohn wollte seine Bekannte, die Hirschkuh sehen, die im vergangenen Jahr gewaltig Eindruck auf ihn gemacht hat. Wir statten ihr einen kurzen Besuch ab und trafen unterwegs auch einen lustigen Schneemann. Außerdem kamen wir in eine Höhle, wo wir Kobold spielten. Schauen wir nicht richtig furchterregend aus? Und die Bergwelt ist einfach malerisch. Leider mussten wir uns am nächsten Tag von unserem Freund, dem kleinen Bären verabschieden und nach Hause fahren. Die Besitzer müssen wieder zur Arbeit.

Dezember09

Der vergangene Monat war sehr unterhaltsam. Ich hatte Besuch vom Nikolaus, habe ein Lebkuchenherz geschenkt bekommen und ein Knusperhäuschen gebaut. Letzteres gemeinsam mit Frauchen, aber ich habe die Anweisungen gegeben, weshalb es natürlich lustig bunt und hübsch wurde. Nach dem ersten Schnee habe ich im Garten gespielt. Ich habe verschiedene Tierfährten untersucht und danach eine Schneemaus gebaut. Weihnachten verbrachte ich zu Hause bei Frauchen, aber vor Silvester sind wir in die Berge gefahren. Mit Erik-Sohn, der wieder bei mir sein darf. Juhuu! Ich fand es sehr lustig, mit einer Weihnachtsmannmütze, die ich einer Holzkatze entwendet habe, im Christbaum herum zu klettern. Am Silvesterabend habe ich mit Erik-Sohn und dem kleinen Bären auf ein gutes neues Jahr angestoßen und Lebkuchen vom Knusperhäuschen gefuttert. Dann waren wir in einem verschneiten Tal, um die kleinen Feuerwerke, die bei den Schihütten abgefeuert wurden, in Ruhe genießen zu können. Es war übrigens eine wunderbare Vollmondnacht. So hell, dass man keine Taschenlampe benötigte, um seinen Weg zu finden. Wirklich romantisch.